Die Appenzeller Bahnen AG (AB) hat beim BAV ein Plangenehmigungsdossier nach Eisenbahngesetz für den Umbau des Streckenabschnitts Haltestelle Stofel – Bahnhof Teufen zur Strassenbahn-Doppelspur zur Vorprüfung eingereicht. Während der gesamten Dauer der Erarbeitung dieses Dossiers fanden aufgrund von Volksinitiativen für Alternativvarianten mit einem Tunnel zur Umfahrung des Dorfkerns insgesamt 4 Volksabstimmungen über verschiedene Tunnellösungen und verschiedene Verpflichtungskredite für diese Tunnellösungen statt. Dies darum, weil nach Eisenbahngesetz die Gemeinde Teufen verpflichtet wäre, die Mehrkosten einer teilweise unterirdischen Alternativvariante im Vergleich zu der vom BAV als sinnvollste Lösung für die Sicherstellung des Angebots favorisierten Strassenbahn-Doppelspur zu finanzieren.
Mit der letzten der vier Abstimmungen bestellte das Stimmvolk im Jahr 2022 beim Gemeinderat Teufen mit der Gutheissung eines Projektierungskredits von 4.45 Millionen (inkl. MwSt.) eine Studie für die Alternativvariante «auf dem gleichen planerischen Niveau» wie die dem BAV in die Vorprüfung abgegebene Strassenbahn-Doppelspur.
Die Gemeinde hat sich in der Folge entschieden, in einem ersten Schritt eine externe Gesamtprojektleitung und Bauherrenbegleitung zu beschaffen, welche zuerst die Aufgabe hatte, alle seit 50 Jahren geplanten Tunnellösungen zu sichten, zu ordnen und zu bewerten und die bautechnische und insbesondere die fahrplantechnische Machbarkeit einer Tunnellösung mit ausreichend langer Kreuzungsstelle im Abschnitt Sternen – Bahnhof Teufen als vergleichende Machbarkeitsstudie zu entwickeln.
In einem zweiten Schritt beschafft die Gemeinde nun mit der vorliegenden Submission ein multidisziplinäres Generalplanerteam, welches die in der Machbarkeitsstudie gefundene Variante v5 zuerst in ein Vorprojekt SIA 31 nach den Erfordernissen des Eisenbahngesetzes und den Vorschriften des BAV überführt und dieses Vorprojekt abschliesst, und dann in einem ersten Teil ein genehmigungsfähiges Bau-/Auflageprojekt SIA 32 mit einer Kostengenauigkeit plus minus 10% so weit vorantreibt, dass nach Abschluss dieser ersten Planungsphase in einer weiteren Volksabstimmung dem Stimmvolk die Frage unterbreitet werden kann, ob es gewillt ist, die Mehrkosten zu finanzieren.
Sollte diese Abstimmung mit einem positiven Resultat enden, werden die Gemeinde Teufen, das BAV und weitere Kostenträger die Verhandlungen über einen Kostenschlüssel mit der Unterschrift eines Vertrags abschliessen, und die AB wird die Projektierung der Alternativvariante weiterführen mit dem Ziel der Plangenehmigung und Realisierung.