Die SBB baut die bestehende Anlage in der Aebimatt westlich vom Bahnhof Bern für Züge des Regional- und Fernverkehrs aus.
Im Rahmen des laufenden Projekts der Leistungssteigerung Bern West werden mit dem Ausbau und der Sanierung der Anlage Aebimatt die Abstellkapazitäten auf dem Bahnareal maximiert. Das heute als Unterhaltsanlage genutzte Areal soll in Zukunft als Abstellanlage und somit als Ersatz für die in den Projekten «Zukunft Bahnhof Bern» und «Entflechtung Wylerfeld» weggefallenen Abstellgleise dienen. Die geplanten Abstellgleise in der Aebimatt helfen zudem, den durch die geplanten Angebotsausbauten (Angebotskonzept 2035) entstehenden zusätzlichen Bedarf an Abstellgleisen zu decken. Da die bestehende Unterhaltsanlage zu einer Abstellanlage umgenutzt wird, sind die lärmrechtlichen Vorschriften gemäss Industrie- und Gewerbelärm einzuhalten.
Der notwendige Lärmschutz für die umliegenden Liegenschaften konnte bisher nicht zufriedenstellend gelöst werden. Der bisherige Lösungsansatz der Lärmschutzwand ist nicht vereinbar mit dem geschützten Ortsbild und lässt sich betrieblich nicht umsetzen.
Ziel des Studienauftrags ist ein Projekt mit hohen städtebaulichen, architektonischen, strukturell-konstruktiven und funktionalen Qualitäten, das Anforderungen des Ortsbild- und Denkmalschutzes (Gutachten ENHK/EKD) erfüllt sowie bewilligungsfähig und wirtschaftlich ist. Da eine Reduktion der Abstellkapazität überregionale Auswirkungen hat, ist eine Lösung aufzuzeigen, die eine hohe Abstellkapazität der Gleisanlage sicherstellt, sowie die Lärmimmissionsgrenzwerte an den vom Industrie- und Gewerbelärm betroffenen Liegenschaften an der Depotstrasse einhält.
Mit dem Studienauftrag sucht die SBB ein Planungsteam aus Architektur/Städtebau/Ortsbild- und Denkmalschutz, Bauingenieurwesen und Landschaftsarchitektur/Freiraum für den Entwurf, die Projektierung und Realisierung einer RaumStruktur zur Verbesserung des Lärmschutzes im Bereich der Abstellanlage Aebimatt. Der Begriff RaumStruktur signalisiert bewusst Offenheit, wie die bauliche Lösung als akustische Massnahme ausformuliert werden soll.
Gesucht wird eine städtebaulich, architektonisch, ingenieurtechnisch und freiräumlich überzeugende RaumStruktur mit hoher Funktionalität, welche:
• die räumlichen, architektonischen und historischen Qualitäten des schützenswerten Ortsbildes nicht beeinträchtigt (Gestaltung und Integration im Ortsbildschutz),
• die Lärmemissionen/-immissionen aus dem Bereich des Gleisfelds der Abstellanlage reduziert,
• den Anforderungen an die Kapazität, Wirtschaftlichkeit und Bewilligungsfähigkeit entspricht,
• die anpassungsfähig ist,
• den vorhandenen naturnahen Lebensräumen Rechnung trägt.
Die Umsetzung des geplanten Projekts soll bis Ende 2034 erfolgen.